Tagesgeldzinsen im Angebot Ein bisschen was geht immer (noch)
–– Tagesgeld bleibt für Beträge unter 100.000 Euro bis auf weiteres von Minuszinsen verschont – und bringt für Neukunden bis zu 0,7 Prozent Rendite. Doch auch Stammkunden können sich zum Teil noch über Zinsgutschriften freuen.
Früher war alles besser. Diese oft gehörte Klage ist längst nicht immer zutreffend. Bei den Tagesgeldkonditionen kann einen der Blick in die Vergangenheit aber zu Recht wehmütig machen.
Während die Banken heute im Mittel nur 0,01 Prozent Zinsen anbieten, lag der Durchschnittswert vor zehn Jahren immerhin noch bei 1,35 Prozent; Top-Anbieter offerierten 2,75 Prozent. Ende Januar 2009 lag der Mittelwert sogar bei 3,09 Prozent und 6,5 Prozent in der Spitze.
Diese Zeiten werden so schnell nicht wiederkommen. Dafür ist die Summe, die Banken für täglich verfügbare Anlagen anzapfen können, einfach zu hoch. Sie liegt derzeit bei 1,5 Billionen Euro. Selbst wenn die Banken „nur“ den Zinssatz von vor zehn Jahren zahlen müssten, betrüge der auszuschüttende Betrag unglaubliche 20,250 Milliarden Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Dank der aktuellen Mickerzinsen zahlen die Geldhäuser in Deutschland derzeit gerade einmal 150 Millionen Euro an Zinsen aus. Das sind 0,74 Prozent der Zinszahlung vom Oktober 2009. Im Vergleich zum Höchstwert aus dem Januar desselben Jahres liegt die Quote sogar nur bei 0,32 Prozent.
Auch ein ruhiger Nachtschlaf ist wertvoll
Für sicherheitsbewusste Anleger sind das keine besonders erfreulichen Nachrichten – es sei denn, die Freude bezieht sich darauf, dass das Ersparte hierzulande zumindest der extrem vertrauenswürdigen deutschen Einlagensicherung unterliegt.
Offiziell sind zwar – wie im Rest Europas – auch hierzulande nur zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank abgesichert, in der Praxis aber liegt das Volumen deutlich höher. Welche Bank hier besonders üppige Angebote macht, lässt sich über den Tagesgeldvergleich der FMH tagesaktuell recherchieren. Gleiches gilt für die attraktivsten Zinsofferten im europäischen Ausland über einzelne Vermittler.
Noch immer gibt es erstaunliche Unterschiede
Zugegeben: Die Differenzen zwischen dem besten und dem schlechtesten Angebot sind aktuell geringer als vor zehn Jahren. Dennoch lohnt es sich, genau hinzusehen.
Wer etwa einen Betrag von 50.000 Euro kurzfristig verfügbar anlegen möchte, kann sich entweder damit zufriedengeben, dass eine Bank ihm keine Minuszinsen abknüpft – oder sich für den aktuellen Spitzenreiter im FMH-Tagesgeldvergleich entscheiden: die PSA Direktbank mit deutscher Einlagensicherung. Sie garantiert einen Zinssatz von 0,7 Prozent immerhin bis zum 04.02.2020. Macht bei einem Betrag von 50.000 Euro zumindest eine Zinsgutschrift von rund 90 Euro.
Dieses Niveau erreicht die Konkurrenz zwar nicht, schon gar nicht für die Stammkundschaft. Immerhin 13 Banken, deren Länder-Rating nach Moodys dem Sicherheitsstandard in Deutschland entspricht, bieten aber auch für Bestandskunden 0,25 bis 0,5 Prozent Zinsen. Reichtümer erwirtschaftet man damit zwar nicht, aber bei den besagten 50.000 Euro Anlagebetrag fallen bei einem Viertel Prozent Zinsen pro Monat zumindest noch 10,42 Euro extra ab. Das ist besser als nichts. Und deutlich besser als die Zahlung von Strafzinsen – und die wird immer wahrscheinlicher.
Fazit: Wer sein Geld sicher und tagesverfügbar anlegen will, muss sich damit abfinden, dass die Tagesgeldzinsen bis auf Weiteres mager bis sehr mager bleiben. Vergleichen lohnt sich aber dennoch, um auch in diesem Umfeld die bestmöglichen Konditionen zu bekommen.