Beste Forward-Darlehen 2016

Handelsblatt online vom 13.05.2016

Tool der Woche: Forward-Darlehen

Günstiger Schutz vor steigenden Zinsen

Hausbesitzer, deren Darlehen in einigen Jahren ausläuft, können sich die aktuell niedrigen Zinssätze reservieren. Ein Vergleich zeigt, was die Sicherheit kostet und wie Kreditnehmer den günstigsten Anbieter finden.

Der Blick auf die Baugeld-Konditionen weckt derzeit Begehrlichkeiten. Darlehen mit einer Zinsbindung von zehn Jahren offerieren Banken aktuell im Schnitt für einen Zins von 1,3 Prozent. Zum Vergleich: Im Herbst 2013 waren die Zinsen noch doppelt so hoch. Im Jahr 2008, vor der Finanzkrise lagen sie durchschnittlich bei mehr als 5,5 Prozent.‘Solange es bei den globalen Wirtschaftsdaten und der europäischen Inflation keine grundlegende Wende zum Positiven gibt, wird Baugeld in Deutschland günstig bleiben’, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender des Baugeld-Vermittlers Interhyp. Die Kombination aus weltweit verhaltenen Konjunkturdaten und lockerer Geldpolitik hält die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen auf niedrigem Niveau.Aktuell rentieren Bunds mit einer Laufzeit von zehn Jahren bei 0,13 Prozent. ‘Banken können sich günstig refinanzieren und entsprechend günstig Darlehen ausgeben’, erklärt Goris. Eine Zinswende hin zu deutlich höheren Konditionen sei aktuell nicht in Sicht.Auch wenn keine Eile geboten ist – Immobilienbesitzer können sich diese niedrigen Zinsen sichern, auch wenn ihr Darlehen erst in einigen Jahren ausläuft. Mit Forward-Darlehen lassen sich die aktuellen Konditionen für Anschlussfinanzierungen festschreiben, die maximal in 60 Monaten auslaufen. Banken verlangen für dieses Sicherheitsprodukt Zinsaufschläge. Vor allem bei langen Vorlaufzeiten sollten Kreditnehmer deshalb gut überlegen, ob sie ein Forward-Darlehen abschließen. In einer Stichprobe der FMH Finanzberatung unter knapp 50 Instituten verlangen die teuersten Anbieter einen Aufschlag von bis zu 0,175 Prozent pro Monat der Reservierung.Viele Institute legen sich bei den Konditionen aber ins Zeug. Viele Banken bieten Freimonate an. ‘Faire Anbieter gewähren für Darlehen, die in sechs oder sogar 12 Monate abgerufen werden keine Aufschläge’, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH Finanzberatung. Die PSD Bank Kiel verlangt Zinsaufschläge sogar erst nach 18 Monaten, die Hannoversche Leben nach 15 Monaten. Welche Banken Mini-Aufschläge verlangenUnd es geht noch besser. Der Vermittler DTW-Immobilienfinanzierung verlangt für Forward-Darlehen, die in bis zu fünf Jahren abgerufen werden können derzeit gar keinen Aufschlag – allerdings mit der Einschränkung, dass mindestens 150.000 Euro bis 60 Prozent Beleihung vergeben werden. Die Postbank verlangt für Darlehen mit Zinsbindungen zwischen fünf und 15 Jahren nur 0,01 Prozent Aufschlag, hier lassen sich Anschlussdarlehen bis zu 60 Monate im Voraus reservieren. Der Versicherer Generali offeriert Darlehen, die in bis zu vier Jahren auslaufen bei einer Zinsbindung von 20 Jahren ebenfalls mit einem Aufschlag von 0,01 Prozent.Es zählen aber nicht nur die Aufschläge, sondern die Kombination mit dem Grundzins der Darlehen. Die individuell günstigsten Konditionen lassen sich mit dem Forward-Vergleich von Handelsblatt Online berechnen. Am Ende des Artikels sind günstige Angebote für verschiedene Finanzierungsstrategien in vier Tabellen aufgeführt. ‘Viele Kunden nutzen die derzeit günstigen Zinsangebote, um das Darlehen mit einer sogenannten Volltilgung innerhalb der vereinbaren Zinsbindung auch komplett zu tilgen’, erklärt Herbst..Forwards gelten als eine Art Versicherung für Baugeld-Zinsen. Sie lohnen nur, wenn die Zinsen in Zukunft steigen. Weil im Zuge des historischen Zinstiefs auch die Sätze für Baugeld fielen, machten die Kunden in den vergangenen Jahren ein schlechtes Geschäft. Denn Forwards lassen sich – wie andere Hypotheken auch – nicht einfach nach einigen Jahren kündigen, nur weil die Zinsen in der Zwischenzeit gefallen sind. Andererseits dürfte Baugeld in den nächsten Jahren wohl kaum deutlich günstiger werden – zumindest wenn keine neue Finanzkrise ausbricht. Und selbst wenn kein plötzlicher, starker Zinsanstieg zu erwarten ist, taugen Forward-Darlehen doch als eine Art Versicherung. Immobilienbesitzer wissen schon Jahre im Voraus, wie hoch ihre monatliche Rate ausfallen wird, oder wann ihr Objekt schuldenfrei ist: Ganz egal, wie sich der Zinsmarkt auch entwickeln mag.

Der Blick auf die Baugeld-Konditionen weckt derzeit Begehrlichkeiten. Darlehen mit einer Zinsbindung von zehn Jahren offerieren Banken aktuell im Schnitt für einen Zins von 1,3 Prozent. Zum Vergleich: Im Herbst 2013 waren die Zinsen noch doppelt so hoch. Im Jahr 2008, vor der Finanzkrise lagen sie durchschnittlich bei mehr als 5,5 Prozent.
‘Solange es bei den globalen Wirtschaftsdaten und der europäischen Inflation keine grundlegende Wende zum Positiven gibt, wird Baugeld in Deutschland günstig bleiben’, sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender des Baugeld-Vermittlers Interhyp. Die Kombination aus weltweit verhaltenen Konjunkturdaten und lockerer Geldpolitik hält die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen auf niedrigem Niveau.
Aktuell rentieren Bunds mit einer Laufzeit von zehn Jahren bei 0,13 Prozent. ‘Banken können sich günstig refinanzieren und entsprechend günstig Darlehen ausgeben’, erklärt Goris. Eine Zinswende hin zu deutlich höheren Konditionen sei aktuell nicht in Sicht.
Auch wenn keine Eile geboten ist – Immobilienbesitzer können sich diese niedrigen Zinsen sichern, auch wenn ihr Darlehen erst in einigen Jahren ausläuft. Mit Forward-Darlehen lassen sich die aktuellen Konditionen für Anschlussfinanzierungen festschreiben, die maximal in 60 Monaten auslaufen.
Banken verlangen für dieses Sicherheitsprodukt Zinsaufschläge. Vor allem bei langen Vorlaufzeiten sollten Kreditnehmer deshalb gut überlegen, ob sie ein Forward-Darlehen abschließen. In einer Stichprobe der FMH Finanzberatung unter knapp 50 Instituten verlangen die teuersten Anbieter einen Aufschlag von bis zu 0,175 Prozent pro Monat der Reservierung.
Viele Institute legen sich bei den Konditionen aber ins Zeug. Viele Banken bieten Freimonate an. ‘Faire Anbieter gewähren für Darlehen, die in sechs oder sogar 12 Monate abgerufen werden keine Aufschläge’, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH Finanzberatung. Die PSD Bank Kiel verlangt Zinsaufschläge sogar erst nach 18 Monaten, die Hannoversche Leben nach 15 Monaten.
Welche Banken Mini-Aufschläge verlangen
Und es geht noch besser. Der Vermittler DTW-Immobilienfinanzierung verlangt für Forward-Darlehen, die in bis zu fünf Jahren abgerufen werden können derzeit gar keinen Aufschlag – allerdings mit der Einschränkung, dass mindestens 150.000 Euro bis 60 Prozent Beleihung vergeben werden.
Die Postbank verlangt für Darlehen mit Zinsbindungen zwischen fünf und 15 Jahren nur 0,01 Prozent Aufschlag, hier lassen sich Anschlussdarlehen bis zu 60 Monate im Voraus reservieren. Der Versicherer Generali offeriert Darlehen, die in bis zu vier Jahren auslaufen bei einer Zinsbindung von 20 Jahren ebenfalls mit einem Aufschlag von 0,01 Prozent.
Es zählen aber nicht nur die Aufschläge, sondern die Kombination mit dem Grundzins der Darlehen. Die individuell günstigsten Konditionen lassen sich mit dem Forward-Vergleich von Handelsblatt Online berechnen. Am Ende des Artikels sind günstige Angebote für verschiedene Finanzierungsstrategien in vier Tabellen aufgeführt. ‘Viele Kunden nutzen die derzeit günstigen Zinsangebote, um das Darlehen mit einer sogenannten Volltilgung innerhalb der vereinbaren Zinsbindung auch komplett zu tilgen’, erklärt Herbst..
Forwards gelten als eine Art Versicherung für Baugeld-Zinsen. Sie lohnen nur, wenn die Zinsen in Zukunft steigen. Weil im Zuge des historischen Zinstiefs auch die Sätze für Baugeld fielen, machten die Kunden in den vergangenen Jahren ein schlechtes Geschäft. Denn Forwards lassen sich – wie andere Hypotheken auch – nicht einfach nach einigen Jahren kündigen, nur weil die Zinsen in der Zwischenzeit gefallen sind.
Andererseits dürfte Baugeld in den nächsten Jahren wohl kaum deutlich günstiger werden – zumindest wenn keine neue Finanzkrise ausbricht. Und selbst wenn kein plötzlicher, starker Zinsanstieg zu erwarten ist, taugen Forward-Darlehen doch als eine Art Versicherung. Immobilienbesitzer wissen schon Jahre im Voraus, wie hoch ihre monatliche Rate ausfallen wird, oder wann ihr Objekt schuldenfrei ist: Ganz egal, wie sich der Zinsmarkt auch entwickeln mag.

Hagen, Jens
Frankfurt

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