Das sind die besten Girokonten für junge Menschen
Was ist das beste Girokonto für Schüler, Azubis oder Studenten? Wir haben 31 Banken getestet. Das sind die besten Jugendkonten in Deutschland.
Ja, ich gebe es zu: Bisher habe ich mir noch nie groß Gedanken über mein eigenes Konto gemacht. Das Abitur liegt gerade hinter mir und ich starte im Herbst mein Studium, beginne also ein neues Leben. Und der Ort, an dem ich mein Geld aufbewahre? Ist immer noch der selbe wie in meiner Kindheit: ein Girokonto bei meiner Dorf-Sparkasse. Jetzt wird es Zeit, mal weiter als bis zum nächsten Geldautomaten zu schauen: Gibt es da nicht noch was besseres?
Jugendkonto im Vergleich: 31 Anbieter im Check
Ein eigenes Konto zu wählen bedeutet schließlich, unabhängiger zu werden und einen ersten Schritt ins Erwachsenenleben zu machen. Das Problem: Es gibt so viele Angebote von so vielen Banken, dass die Entscheidung schwerfällt – und manche vor lauter Auswahl einfach beim Bestehenden bleiben.
Damit du besser durchblickst, hat die unabhängige Finanzberatung FMH für Orange einen Finanzcheck gemacht und 31 Anbieter von „Jugendkonten“ verglichen – also Konten, die sich speziell an Menschen unter 30 richten. FMH-Chef Max Herbst: „ Das Ranking soll einen guten Überblick über den Markt verschaffen und zeigen, wo die Unterschiede liegen. Es dient als Hilfestellung bei der Auswahl des eigenen Kontos.“
Alle Ergebnisse des Rankings findest du in den Grafiken. Die wichtigsten Ergebnisse erklären wir dir etwas näher. Dafür haben wir die besten Angebote für dich in zwei Typen unterteilt. Du willst für dein Konto kein Geld zahlen, am besten sogar eine Prämie zum Start kassieren und hältst Gespräche mit Beratern in Banken für unnötigen Schnickschnack? Dann bist du ein Sparfuchs – und genau richtig bei den Direktbanken.
Im Unterschied zu herkömmlichen Banken haben Direktbanken keine Filialen, außerdem sind die Anbieter meist jünger als traditionelle Banken und teilweise auch weniger bekannt. Du kannst bei Problemen nicht mal eben zum Schalter gehen oder mit deiner Beraterin sprechen. Direktbanken wickeln ihre Geschäfte mit den Kunden online oder per Telefon ab. Die Gewinner des „Jugendkonto“-Rankings im Bereich Direktbanken sind 1822direkt und ING-Diba.
Bestes Jugendkonto: 1822direkt Girokonto Student
1822direkt ist ein Tochterunternehmen der Frankfurter Sparkasse und wird von der FMH-Finanzberatung als „Bestes Jugendkonto“ ausgezeichnet. Das Angebot ist speziell für Azubis und Studenten, die nicht älter als 26 sind. Es ist kostenlos. Sowohl eine Girocard als auch eine Kreditkarte sind inklusive.
Außerdem kannst du kostenlos Geld einzahlen und abheben, den eigenen Kontostand und Kreditkartenumsätze einsehen und Geld per Foto überweisen: einfach Rechnung abfotografieren und die Daten werden automatisch übertragen. Das Anmelden in der App funktioniert per Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
Die Bank hat auch eine App, die dir bei Neuigkeiten auf deinem Konto Push-Nachrichten schickt. Überweisungen sind sicher. Und wichtig, falls du dein Konto mal kurzfristig überziehst: Der Dispo-Zinssatz ist mit 7,43 Prozent relativ niedrig. Wenn du in einem Jahr zum Beispiel 100 Euro im Minus bist, musst du 7,43 Euro Zinsen dafür an die Bank zahlen. Aber Vorsicht: Schulden sind gerade als junger Mensch eine schlechte Idee.
Einen Haken hat das Angebot der 1822direkt: Du kannst nicht mit dem Handy bezahlen. Der Vorteil
für dich als Sparfuchs ist, dass du 100 Euro zum Abschluss des Kontos geschenkt bekommst. „1822direkt hat sich sehr gut weiterentwickelt und auch bei anderen Vergleichen gut abgeschnitten“, sagt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung.
Bestes Jugendkonto: ING-Diba Girokonto Student
Die ING-DiBa erhält ebenfalls die Auszeichnung „Bestes Jugendkonto“ und ist ebenfalls eine Direktbank mit Sitz in Frankfurt, der Bankenhauptstadt Deutschlands. Das Unternehmen ist eine Tochter der niederländischen Großbank ING Groep. Die Altersbegrenzung des „Girokonto Student“ liegt bei 30 Jahren. Genau wie bei der 1822direkt beansprucht ING-DiBa keine monatliche Kontogebühr und keine Kosten für Girocard und Kreditkarte. Außerdem bietet sie die gleichen digitalen Dienste wie die 1822direkt an.
Der Dispozinssatz liegt bei 6,99 Prozent, ist also etwas niedriger als bei der Direktbank der Sparkasse. Grundlegend unterscheiden sich die beiden Angebote nicht. Ein Pluspunkt für die 1822direkt ist jedoch das 100 Euro Startguthaben und die zusätzliche Funktion der Face ID.
Warum ist N26 nicht das beste Jugendkonto?
Vielleicht fragst du dich jetzt: Moment mal, was ist mit der N26 Bank? Das junge Unternehmen bietet Banking rein mobil an, richtet sich vor allem an junge Kunden und fährt damit ziemlich erfolgreich: In nur fünf Jahren hat N26 mehr als eine Million Nutzer gewonnen. Doch warum ist deren Konto laut FMH-Check „nur“ auf Platz drei?
Zum einen fällt bei der N26 auf, dass diese einen höheren Dispozinssatz besitzt, er liegt bei knapp neun Prozent. Außerdem kostet das Abheben oder Einzahlen von Geld nach dem fünften Mal im Monat jeweils zwei Euro für jedes weitere Mal. Außerdem bietet N26 keine Fotoüberweisung. Dafür kannst du bei N26 auch mit dem Handy bezahlen. „N26 bietet nicht den Service, den die ING-DiBa und 1822direkt bieten“, kritisiert FMH-Chef Max Herbst. „Sie setzen mehr auf die Nutzung der Kreditkarte.“
Du bist gerne bei einer Bank, die schon deine Eltern kannten und die ein großes Filialnetz hat? In diese Kategorie fassen wir die Geschäftsbanken mit besonderem Fokus auf die Commerzbank und die Deutsche Bank. Sowohl die Commerzbank, als auch die Deutsche Bank sind deutsche Großbanken mit internationalem Einfluss.
Das Commerzbank-Konto für Studenten: bestes Jugendkonto
Das Jugendkonto der Commerzbank unterscheidet sich mit seinen Konditionen nicht wirklich von den Direktbanken. Man hat also sowohl eine Girocard, als auch eine Kreditkarte inbegriffen, zahlt keine monatliche Kontogebühr und kann kostenlos Geld abheben und einzahlen. Jedoch kann man mit dem Jugendkonto der Commerzbank auch noch zusätzlich mit dem Handy bezahlen. Daher gewinnt das „StartKonto“ der Commerzbank ebenfalls die Auszeichnung „Bestes Jugendkonto“.
Auffällig ist hier, dass der Dispozinssatz bei der Commerzbank bei 9,75 Prozent liegt, also deutlich höher als bei den Direktbanken. Das liegt daran, dass Direktbanken generell günstigere Leistungen anbieten können, da sie keine Filialen unterhalten müssen und weniger Mitarbeiter brauchen.
Doch warum befindet sich gerade die Commerzbank auf dem Platz mit dem besten Jugendkonto? Ein Unterschied ist, dass es bei der Deutschen Bank die Kreditkarte nicht umsonst gibt. Diese kostet zusätzlich 39 Euro.
Außerdem liegt der Dispozinssatz bei 10,90 Prozent, also noch einmal höher als bei der Commerzbank – und es gibt keinen Push-Nachrichtendienst. Ein Vorteil der Deutschen Bank ist die Möglichkeit, das Konto um 500 Euro zu überziehen – ohne Zinskosten.bei der Commerzbank – und es gibt keinen Push-Nachrichtendienst. Ein Vorteil der Deutschen Bank ist die Möglichkeit, das Konto um 500 Euro zu überziehen – ohne Zinskosten.
Lohnt es sich, das Konto zu wechseln?
Werde ich jetzt mein Konto anhand des Rankings wechseln? Mal schauen. Erstens bin ich, wie viele andere auch, eher zu faul dazu. Zweitens muss man anmerken, dass sich die günstigen Angebote der aufgelisteten Konten auch mal ändern können. Falls man also auf Dauer das beste Jugendkonto haben möchte, muss man sich immer wieder nach den besten Angeboten umschauen und das Konto wechseln.
Übrigens muss es nicht immer eine große deutschlandweite Bank sein, die gute alte „Dorfbank“ tut es auch – wie das Ranking in der Kategorie „regionale Banken“ zeigt:
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