4,25 Prozent sollten es schon sein
–– Es gibt viele gute Gründe, um Geld in klassischen Bankprodukten wie Tages- und Festgeld oder Sparbriefen anzulegen. Wer etwa für die Steuernachzahlung spart oder Geld für Unvorhergesehenes auf die Seite legt, ist gut damit beraten. Nur: Man sollte darauf achten, dass unterm Strich – also nach Inflation und Steuern – etwas übrig bleibt. Und deshalb sollten Sie sich derzeit mit einem Zins unter 4,25 Prozent nicht zufrieden geben.
Angenommen, Sie legen 5.000 Euro zu einem offenbar guten Zinssatz von vier Prozent für ein Jahr an. Wie entwickelt sich die Kaufkraft Ihrer 5.000 Euro? Ab dem nächsten Jahr kassiert der Staat 26,38 Prozent vom Zinsertrag, wenn Sie – vielleicht wegen Ihres Bausparguthabens – bereits den Freibetrag von 801 Euro ausgeschöpft haben. Von den 200 Euro Zinsen, die Ihnen die Bank gutschreibt, bleiben nach Steuern in diesem Fall noch 147,25 Euro übrig.
Aber: Wenn die Inflationsrate innerhalb der nächsten 12 Monate bei drei Prozent bleibt, verlieren die 5.000 Euro trotz der vier Prozent Zinsen an Kaufkraft. Denn die 5.147,25 Euro – das Ersparte plus die Zinsen nach Steuern – haben dann nur noch einen realen Wert von 97 Prozent. Das entspricht 4992,83 Euro und damit einem realen Kaufkraftverlust von gut sieben Euro. Viel schlimmer noch sieht es aus, wenn Sie sich mit einem Sparbuchzins von 1,5 Prozent zufriedengeben. Dann sind Ihre 5000 Euro nach Abzug der Steuer und dem Kaufkraftverlust real nur noch 4.903,56 Euro wert – ein Minus von fast 97 Euro!
<p>Die Inflationsrate wird vermutlich nicht so schnell unter die Drei-Prozent-Marke sinken. Deshalb: Achten Sie darauf, dass der Zinssatz mindestens bei 4,25 Prozent liegt! Damit läge die Kaufkraft im oben genannten Beispiel bei 5.001,76 Euro und wäre somit erhalten geblieben – und das sollte das Mindestziel für diese Geldanlagen sein.