EC- und Kreditkarten So teuer sind Geldabheben und bargeldloses Zahlen im Urlaub
–– In der schönsten Zeit des Jahres sitzt das Geld meist lockerer als Zuhause. Das wissen auch die Anbieter von EC- und Kreditkarten – und bitten Urlauber im In- und Ausland ordentlich zur Kasse.
Viele Kunden denken an nichts Böses, wenn sie im Ausland ihre EC-oder Kreditkarte zücken. Doch wie empfehlenswert sind die Services der Anbieter wirklich? Die FMH-Finanzberatung wollte es genau wissen und hat bei 50 Banken die Kosten fürs Geldabheben und Bezahlen mit der Kredit- bzw. Maestro-Karte (EC-Karte) untersucht – jeweils fürs In- und Ausland.
Test eins: Zahlen mit der Karte
Ob beim Einkaufen eher die EC-oder die Kreditkarte zum Einsatz kommen sollte, hängt ganz davon ab, wo man Kunde ist – zumindest, bei geringeren Summen. Unser Test ergab: Bei Beträgen um die 50 Euro sind die Kreditkarten im Ausland eindeutig die bessere Wahl 39-mal schnitt die Kreditkarte besser ab, nur 2-mal die Maestro-Karte und 9-mal waren die Kosten identische.
Ab einem Betrag von 100 Euro verschiebt sich die Kostenseite. Teilweise sind die Pauschalgebühren der EC-Karte hier schon geringer als die prozentual berechneten Extrakosten für das Bezahlen in Fremdwährung – die sogenannten Auslandseinsatzentgelte. Allerdings könnte die Kredit-Karte am Ende in jenen Ländern die Nase vorne haben, in denen die EC- oder Maestro-Karten nicht oder nur selten akzeptiert werden.
Insgesamt ist von 50 Banken 12-mal die Maestro-Karte die preiswertere Variante, 4-mal die Kreditkarte und 34-mal gibt es keinen Entgeltunterschied.
Deutlicher werden die Unterschiede bei größeren Anschaffungen. Bei einem Rechnungsbetrag von 500 Euro liegt nur noch 3-mal die Kreditkarte vor der Maestro-Karte (35-mal). Identische Kosten gibt es nur 12-mal. Der Grund: Die meisten EC-Karten erheben einen bestimmten Prozentsatz des Umsatzes als Entgelt. Das ist bei den Kreditkarten nicht anders. Bei der überwiegenden Zahl der EC-Karten besteht jedoch eine Mindestgebühr, wenn in fremder Währung bezahlt wird – im Verhältnis ist das Begleichen höherer Summen damit günstiger als das Zahlen kleinerer Beträge.
Anders bei den Kreditkarten: Hier gibt es seltener Mindestgebühren. Die Entgelte orientieren sich fast ausschließlich am jeweiligen Umsatz. Meist berechnen die Gesellschaften ihren Kunden ein bis zwei Prozent des Zahlbetrags. Größere Rechnungen führen damit auch zu höheren Gebühren.
Anders sieht es bei der Bargeldversorgung im Ausland aus. Da haben die meisten Kreditkarten ebenfalls eine Mindestgebühr. (Details siehe unten)
Weiteres Problem: Wer außerhalb der Eurozone einkauft, kommt an den Fremdwährungsaufschlägen kaum vorbei. Zusätzlich besteht das Risiko von Wechselkursschwankungen.
Test zwei: Geld abheben
Was die Versorgung mit Bargeld angeht, gibt es gute Nachrichten für alle, die vor allem den Euroraum bereisen: Sie können sich mit den Kreditkarten von immerhin 14 Banken kostenfrei an den Geldautomaten der Euro-Länder versorgen.
Außerhalb der Euro-Zone wird das Netzt deutlich dünner. Hier finden sich nur noch neun Banken, die weder Automatenentgelte noch einen Fremdwährungszuschlag verlangen. In einem Extremfall fielen in unserem Test für das Bargeldziehen von 500 Euro außerhalb der Eurozone 26,75 Euro Gebühren an.
Bitter fällt die Bilanz zudem im Inland aus. Wer in Deutschland Geld mit der Kreditkarte zieht, zahlt dafür meist einen hohen Preis – selbst bei jenen Banken, die diesen Service im Ausland kostenlos anbieten. Gerade einmal sieben Banken (unter anderem die ING-DiBa, DKB, Consorsbank und DAB Bank) verzichten auf Entgelte oder Mindestgebühren im Inland, wenn Kunden mit der Kreditkarte Geld abheben. Dafür ist aber das Verbundsystem der deutschen Banken so umfangreich, dass man nur selten in die Verlegenheit kommt, seine Kreditkarte zum Geldabheben einsetzen zu müssen. Und wer an einem verbundfremden Automaten sich bedient, bekommt angezeigt, wie teuer der Vorgang wird.
Durchschnittliche Kosten der Bargeldversorgung mit der Kreditkarte bei 50 Banken
Tipp: Wissen spart Geld: Wer die unterschiedlichen Gebühren kennt, kann unnütze Zahlungen an seine Bank zumindest teilweise vermeiden – zum Beispiel durch den Einsatz der EC- anstelle der Kreditkarte. Sie wird auch in vielen Nicht-EU-Ländern angenommen. Nachfragen lohnt in jedem Fall! Außerdem gilt: Wer viel auf Reisen ist, sollte die Gebührenpolitik der Banken idealerweise schon bei der Wahl seines Giro-Kontos berücksichtigen.
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