Einlagensicherung – ein dichtes Netz (Teil 2) Teil 2: Privatbanken und Auslandsbanken
–– Die Finanzkrise ist mit Wucht in Europa angekommen: Island hat seine Banken verstaatlicht, den Wechselkurs fixiert und ruft nun den Internationalen Währungsfonds um Hilfe an, damit aus der Bankenkrise kein Staatsbankrott wird. Wer ein Konto bei der dortigen Kaupthing-Bank hat, die in Deutschland aggressiv um Kunden geworben hat, muss aber nicht um sein Geld fürchten – vorausgesetzt, darauf befinden sich nicht mehr als 20.887 Euro.
Dieser Betrag pro Sparer wird vom isländischen Einlagensicherungsfonds zu 100 Prozent gedeckt. Wer indes bei einer deutschen Privatbank Geld angespart hat, genießt ein deutlich höheres Sicherheitspolster. Hier sind die Details zur Einlagensicherung bei deutschen Privatbanken sowie Auslandsbanken:
1.) Fast alle privaten deutschen Banken sind durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken gesichert. Selbst die Einlagen bei kleineren Banken sind dann mit 1,5 Millionen Euro und mehr pro Kunde abgesichert. Die jeweilige Absicherung entspricht 30% des maßgeblichen haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank zum Zeitpunkt des letzten Jahresabschlusses. Bei der Deutschen Bank wären dies zurzeit 7,6 Milliarden pro Kunde. Dass dies mehr eine fiktive Haftungsgröße ist, ist auch verständlich.
2.) Bei deutschen Geldinstituten, die nicht Mitglied in einem Einlagensicherungsfonds sind, greift die 1998 gegründete Entschädigungseinrichtung der deutschen Banken GmbH. Sie sichert per Gesetz analog den EU-Vorgaben bis 90 Prozent des Anlagebetrages ab. Pro Kunde ist der Maximalbetrag aber auf 20.000 Euro beschränkt. Zusätzlich hat die Bundeskanzlerin eine volle Entschädigung aller Spareinlagen zugesagt.
3.) Bei Banken, die ihren Hauptsitz im Ausland haben und nicht dem deutschen Einlagensicherungsfonds angehören, gilt die maximale Absicherung des Heimatlandes. Banken mit Sitz in Österreich (z.B. DenizBank, Vakifbank) sichern 100% bis maximal 20.000 Euro ab – zusätzlich garantiert der österreichische Staat eine volle Absicherung. Banken mit Sitz in den Niederlanden (z.B. Credit Europe Bank, Akbank, DHB Bank) sichern 100.000 Euro zu 100% ab. Banken wie die lettische Parexbank oder die indische ICICI Bank sind Mitglied im deutschen Einlagensicherungsfonds und sichern pro Kunde 1,5 Millionen Euro ab.