Fester oder variabler Zins? Entscheidend ist die Perspektive
–– Werden die Baugeldzinsen in nächster Zeit billiger oder zieht die Inflation sie schon bald nach oben? Wenn man wüsste, dass die Zinsen weiter fallen, wäre die Entscheidung, kurzfristig variabel abzuschließen, richtig. Die Frage ist: Wann ändert sich das Zinsniveau?
Aktuell sind die Zinsen auch bei 15 Jahren fest lediglich 0,6 Prozentpunkte vom Tiefststand entfernt. Ob dieser Punkt nochmals erreicht wird, wagt derzeit niemand zu prophezeien. Sicher ist: Wer heute für 15 oder 20 Jahre fest abschließt, kann nicht viel falsch machen.
Wer glaubt, dass es noch ein wenig nach unten geht und deshalb zunächst ein variables Darlehen abschließen will, sollte bedenken: Sehr viele Banken verlangen dafür ein bis zwei Prozent Bearbeitungsgebühren, um auch bei einem kurzfristigen Umstieg auf feste Zinsbindungen kräftig zu verdienen.
Manchmal offerieren Banken so genannte Kombidarlehen, bei denen mindestens 50 Prozent festgeschrieben werden. Das restliche Darlehen wird variabel abgeschlossen mit der Option, jederzeit auf Festdarlehen umsteigen zu können. Dabei wird aus dem derzeit sehr attraktiven variablen Darlehen und dem durchschnittlichen Festzinsdarlehen ein verlockender Mischzins gebildet. Doch das hat einen Nachteil: Wer in einigen Monaten auf ein Festzinsdarlehen umsteigen will, ist meist an die wenig attraktive Bank gebunden.
Besser ist es daher, eine klare Entscheidung zu treffen. So ist eine Zinsbindung von 15 oder 20 Jahren ideal für alle, die mit den aktuell niedrigen Zinsen die Finanzierung abschließen wollen. Ein variables Darlehen passt zu all jenen, die mit weiter fallenden Zinsen rechnen und glauben, zum Tiefpunkt auf lange Zinsbindungen umsteigen zu können.
FMH-Finanzberatung 29.04.2009