Festgeld: die Lösung bei Niedrigzinsen Doppelstrategie für höhere Rendite
–– Die Zinsen werden wohl auf Dauer niedrig bleiben – das macht Festgeld interessant. Mit einer cleveren Festgeld-Strategie können Anleger mehr Rendite erzielen, ohne bei der Sicherheit große Abstriche zu machen.
Noch vor einigen Monaten fragten sich viele deutsche Sparer besorgt: Wann kommt die Inflation? Inzwischen ist klar, dass höhere Konsumpreise und damit steigende Zinsen auf sich warten lassen. Stattdessen kämpft die Europäische Zentralbank (EZB) mit unkonventionellen Maßnahmen gegen eine drohende Deflation an: Notenbankpräsident Mario Draghi zeigt sich besorgt, dass die niedrige „Inflationsrate“ der Euro-Zone von 0,3 Prozent umkippt in eine Geldaufwertung – also in eine höhere Kaufkraft pro Euro!
Festgeld: Geschmäht, aber interessant
Für Sparer bedeuten dauerhaft niedrige Zinsen, dass das viel geschmähte Festgeld wieder von Interesse ist. Schließlich kann man sich mit Festgeld die aktuellen Zinsen mittelfristig – also für ein bis drei Jahre – sichern. Freilich kommen die meisten Angebote mit ihren homöopathischen Zinsen dafür nicht in Frage, wie unser repräsentativer FMH-IndeX zeigt: Für einjähriges Festgeld etwa weist der Index derzeit einen mittleren Zinssatz von nur 0,48 Prozent aus.
Doppelstrategie für mehr Rendite
Nutzer unseres Festgeld-Vergleichs wissen jedoch, dass einige Banken auf Dauer überdurchschnittlich hohe Zinsen für kurz- und mittelfristiges Festgeld zahlen. Wer mehrere dieser gut zahlenden Banken und Laufzeiten kombiniert, kann sich beim Festgeld einen Schnaps dazu verdienen, ohne dass die Sicherheit darunter leidet. Konkret: Für kurze Laufzeiten bis zu einem Jahr nutzt man höher verzinste Auslandskonten – und bei einer Anlagedauer von bis zu drei Jahren setzt man auf attraktive Banken mit Einlagensicherung in Deutschland, Österreich, Frankreich und Holland.
Auf lange Sicht ist Sicherheit wichtiger
Das Kalkül dahinter: Auf die eher kurzfristige Sicht von bis zu zwölf Monaten dürfte es in der EU keine Probleme mit der Zahlungsfähigkeit von Banken geben – zumal ab dem kommenden Jahr die europäische Bankenunion auch Eigentümer und Gläubiger in die Haftung nimmt. Je länger jedoch das Geld festgelegt werden soll, desto wichtiger wird der Aspekt der Sicherheit. Aus diesem Grund empfiehlt sich für sehr sicherheitsliebende Anleger ein Festgeld von drei Jahren bei einer Bank, die der deutschen Einlagensicherung angehört. Wer von der Finanzkraft der Euroländer Österreich, Frankreich und Holland überzeugt ist, findet einige weitere Banken mit attraktiven Zinsen im Zinsvergleich der FMH-Finanzberatung.
Bis zu 2,5 Prozent für ein Jahr
Wer so anlegt, bekommt bei der bulgarischen Fibank= für einjähriges Festgeld 2,5 Prozent Zinsen. Anleger, die ihr Geld nicht gern auf einem Konto in Sofia sehen, können alternativ eine Bank mit österreichischer Zulassung ansteuern: Bei der DenizBank gibt es mit 1,5 Prozent immerhin noch 0,2 Prozentpunkte mehr als bei der am besten zahlenden deutschen Bank. Entscheidend für die Sicherheit der Anlagen ist übrigens nicht die Bank, sondern der Sicherungsgeber. Aus diesem Grund führt die FMH-Finanzberatung auch kein Bankenratings, sondern nennt den Staat, der im Fall einer Pleite der Bank haftet.
akf bank punktet mit 1,7 Prozent im Jahr
Auf Sicht von drei Jahren sticht unter den Banken mit deutscher Banklizenz die akf bank hervor: Der Mittelstandsfinanzierer überweist seinen Festgeldkunden jährlich 1,7 Prozent an Zinsen. In Kombination mit dem Angebot der Fibank ergibt sich bei hälftiger Verteilung des Geldes ein Durchschnittszins von 2,1 Prozent. Nach einem Jahr haben Sparer dann wieder Zugriff auf die Hälfte des Geldes und können neu disponieren.
Wer unsicher ist, ob er zwischenzeitlich nicht an sein Geld muss, kann mit einem Kombi-Angebot gut beraten sein: Die in Österreich lizensierte VTB Bank= zahlt jährlich zwei Prozent auf das VTB Duo-Konto, das dem Sparer erlaubt, maximal 20 Prozent seines Geldes abzuheben. Beim Kombigeld der niederländischen NIBC Direct können Sparer auf bis zu 50 Prozent der Anlagesumme zugreifen – der Zins für die dreijährige Anlage liegt bei 1,6 Prozent.