Wertverlust vorbeugen Was Sie über Sicherheit, Flexibilität und Rendite wissen sollten
EZB mit Ihrer Geldpolitik bezwecken will, ist zumindest für all jene keine Option, die Rücklagen bilden müssen. Es gilt also, Anlagemöglichkeiten zu finden, um dem Wertverlust durch Inflation vorzubeugen. Wir stellen die aktuell besten gegenüber.
–– Sparer sind zunehmend verunsichert: Was tun mit dem lieben Geld? Auf dem Konto verliert es an Wert. Doch es auszugeben, wie es dieEs ist eine schwierige Zeit fürs Geldanlegen. Die Zinsen sind im Keller, die Inflationsrate liegt seit einigen Monaten bei zwei Prozent und darüber – selbst Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank musste zuletzt in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung einräumen, dass sich die Realzinsen (Zins minus Inflationsrate) seit einiger Zeit im Minus bewegen. Die italienische Regierung will ihre Wahlversprechen umsetzen und setzt dafür eher den Euro aufs Spiel als die nächsten Wahlergebnisse. Die Politik der Regierung in den USA ist alles andere als vorhersehbar, weshalb die gesamte weltweite wirtschaftliche Entwicklung ein wenig auf der Bremse steht. Und in dieser Gemengelage soll sich der Normalbürger entscheiden, was er mit seinem Ersparten in den nächsten Monaten und Jahren machen soll. Nicht einfach.
Wann steigen die Zinsen? Die nächsten zwei, drei Jahre wird nicht viel passieren.
Zwar hat die EBZ angekündigt, den Anleiheankauf ab 2019 zu beenden und vermutlich im Sommer das erste Mal wieder die Leitzinsen anzuheben, allerdings bedeutet das noch lange nicht, dass wir demnächst wieder mit attraktiven Tagessgeld- oder Festgeldzinsen rechnen können. Ein Zinsanstieg wird vermutlich sehr langsam erfolgen. Deshalb kann man sein Erspartes jetzt noch getrost für zwei bis drei Jahre fest anlegen.
Festgeld bei der Hausbank oder im Ausland
Festgeld bietet sich als konventionelle Geldanlage für die nächsten 24 bis 36 Monate an. Die eine Möglichkeit besteht darin, das Geld einfach bei der Hausbank zu parken – durchschnittlich 0,66% Zinsen zahlen deutsche Banken ihren Festgeldkunden für eine dreijährige Festgeldanlage. Bei einer Summe von 25.000 Euro würde das einem Zinsertrag von 489 Euro entsprechen, das Festgeldkonto würde in drei Jahren entsprechend auf 25.489 Euro anwachsen.
Wer stattdessen jedoch zum Beispiel ein Festgeldkonto bei der DenizBank eröffnet, erhält 1,15% und hat nach drei Jahren 25.872 Euro auf dem Konto – das sind 374 Euro mehr, ohne großen Mehraufwand. Zwar ist die DenizBank eine türkische Bank (Aktienmehrheit bei der Emirates NBD, Vereinigte Arabische Emirate), allerdings mit österreichischer Banklizenz und Einlagensicherung. Zudem kann dieses Konto vorzeitig gekündigt werden. Zwar verliert man dann den gesamten Zinsertrag, hätte aber eine Ausstiegsoption für den Notfall oder neue Anlagechance, die bei den meisten deutschen Banken nicht gegeben ist. Auch andere ausländische Festgeldangebote sind deutlich lohnender als die der Hausbank, wie unser Festgeldvergleich zeigt.
Mehr Zinsen, aber auch mehr Risiko gibt es bei ETF-Fonds und Aktien
Wer sich nicht mit 1,15% Zinsen zufrieden geben möchte, sollte sich mit dem Thema Investmentanlage befassen. Meist werden in dem Zusammenhang ETF-Fonds empfohlen, da diese relativ wenig Fachkenntnis bei der Anlageentscheidung erfordern und weniger vom Geschick des Verkäufers oder Fondsmanagers abhängig sind. Zudem sind ETF-Fonds mit wesentlich geringeren Kosten für Kauf und Verwahrung versehen als der klassische aktiv gemanagte Fonds. Zwar kann man – ausgehend von den Zahlen der letzten Jahre – eine durchschnittliche Rendite von 5% erzielen, das Depot könnte also innerhalb von drei Jahren auf 28.940 Euro anwachsen, was einen Gewinn von 3.940 Euro bedeuten würde. Allerdings gibt es hier im Gegensatz zum Festgeld keine Garantie. Es könnte auch sein, dass das Depot in drei Jahren weniger als 25.000 Euro ausweist – das ist das Risiko, dass man für eine höhere Rendite tragen muss.
Fazit: Ob Festgeld oder Investmentanlage ist eine Frage der eigenen Risikofreudigkeit. Wer sich für Festgeld entscheidet, sollte sich für eine ausländische Bank mit guter Länderbewertung entscheiden.