Festgeld: Zinsen sinken immer weiter Vermittler punkten mit attraktiven Festgeld-Angeboten
–– Für Tagesgeld und Sparbuch gibt es kaum noch Zinsen – ein Grund, warum wir Festgeld empfohlen haben. Doch auch dort geht es abwärts. Eine Alternative sind Festgeld-Angebote europäischer Banken, die von Weltsparen & Co vermittelt werden.
Der Vergleich mit den Zinssätzen von Ende Juni zeigt, dass die Zinsen für Festgeld immer weiter sinken. Trotz weniger erfreulicher Ausnahmen ist der Mittelwert von 56 Banken mit deutscher, sprich erweiterter Einlagensicherung für sechsmonatiges Festgeld bereits auf 0,15 Prozent gerutscht. Bei zwölf Monaten Anlagedauer ist es mit 0,25 Prozent nur unwesentlich mehr. Den höchsten Zins bei Banken mit erweiterter Einlagensicherung zahlt unabhängig von der Summe die abcbank mit 0,90 Prozent; die rote Laterne hält mit 0,0 Prozent die DKB Deutsche Kreditbank.
Im Juni war noch unwichtig, ob man 5.000 oder 50.000 Euro anlegen wollte – nicht so Ende August: So ist der Mittelwert für Festgeld über 50.000 Euro und mit zwölf Monaten Laufzeit schon 0,01 Prozent niedriger als bei einer Anlage von 5.000 Euro; gegenüber dem Juni-Wert bekommen „Großanleger“ im Durchschnitt sogar 0,04 Prozentpunkte weniger. Aktuell liegt der Mittelwert von 56 Banken für 50.000 Euro und 12 Monate bei 0,24 Prozent.
Auf die Einlagensicherung kommt es an
Höhere Zinsen gibt es bei Banken, deren Einlagensicherung sich auf die gesetzlich geforderte Summe von 100.000 Euro beschränkt, was in den meisten Fällen ausreichen dürfte. Hier haben Anleger die Wahl zwischen Banken mit einer Niederlassung in Deutschland und Häusern, die ihre Banklizenz im europäischen Ausland haben. Manche der ausländischen Banken bieten besonders attraktive Zinsen, sind aber oft nur über seriöse Vermittler zugänglich.
Alle, die außerhalb Deutschlands ihr Geld anlegen – sei es direkt oder über einen Vermittler – sollten sich überlegen, ob sie Vertrauen in die Einlagensicherung des jeweiligen europäischen Staates haben. Denn falls die staatlich verordnete Einlagensicherung von 100.000 Euro je Anleger im jeweiligen Land nicht gewährleistet ist, steht eventuell das angelegte Vermögen auf dem Spiel. Wir bei der FMH sind jedoch zuversichtlich, dass der Zusammenhalt der Europäischen Union in den kommenden Jahren so groß sein dürfte, dass das betreffende Land im Krisenfall die notwendige Unterstützung von der EU bekommt.
Vermittler bieten doppelten Vorteil
Wer sich für das europäische Ausland entscheidet, kann von den Angeboten der Vermittler gleich doppelt profitieren. Vorteil Nummer eins: Weltsparen, Savedo und Zinspilot bieten mit die höchsten Zinsen: Wer von seiner Bank für zwölf Monate Festgeld null Prozent Zinsen bekommt, von einer Bank in Polen aber 1,40 Prozent, hat bei einem Anlagebetrag von 50.000 Euro ein Jahr später vor Steuern 700 Euro mehr in der Tasche. Mit österreichischer Einlagensicherung gibt es immerhin 1,22 Prozent – oder 610 Euro.
Vorteil Nummer zwei: Wer über einen der aktuell drei Vermittler von Tages- und Festgeld anlegt, kann am Ende der Anlagezeit sehr unkompliziert andere ausländische Angebote des jeweiligen Vermittlers wahrnehmen und sich den erneuten Legitimationsaufwand sparen. Beim gewöhnlichen Wechsel von einer Bank zur anderen muss sich der Neukunde indes erneut legitimieren. WeltSparen ist im FMH-Festgeldvergleich aktuell mit zwölf Bankpartnern vertreten, Savedo mit fünf und Zinspilot mit aktuell zwei Bankpartnern.
Indexfonds – ideal für frei verwendbares Geld
Wer auch mit diesen Anlagezinsen nicht glücklich ist, sollte sich in jedem Fall mit Indexfonds beschäftigen, mit denen man auf Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe wie Gold setzen kann. Die Gebühren für diese Fonds, die einen Index (passiv) abbilden, sind sehr niedrig; auch die Kaufkosten an der Börse sind gering. Wichtig ist jedoch, dass man das investierte Geld nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt – etwa um in einem Jahr ein Auto zu kaufen. Solche Produkte sind nur für Anleger geeignet, die über den Verkaufszeitpunkt frei bestimmen können. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man verkaufen muss, wenn der Fondswert gerade abgerutscht ist – und das kann zu großen Unterschieden in der Rendite führen.