Wertpapiere investieren
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Frankfurt 22.04.2016 –– Die Banken zahlen kaum Zinsen – und viele Deutsche jammern, dass EZB-Chef Draghi sie enteigne. Doch wer etwas risikobereit ist, kann mit Fonds-Sparplänen auf Aktien gute Renditen erzielen.

Klar ist: Bei Tages- und Festgeldkonten ist keine nennenswerte Rendite mehr drin. Anleger, die eine etwas höhere Verzinsung anstreben, kommen an Aktien bzw. entsprechenden Fonds nicht vorbei. Die gute Nachricht: Das Risiko, an den mitunter stark schwankenden Finanzmärkten Schiffbruch zu erleiden, kann man mit Sparplänen in Schach halten. Dabei investiert der Anleger monatlich oder quartalsweise einen bestimmten Betrag: Sind die Kurse hoch, kauft er weniger Anteile an einem Fonds; sind sie niedrig, erwirbt er mehr – ein vernünftiges Vorgehen.

Notgroschen gehört aufs Tagesgeldkonto

In einen solchen Sparplan sollte jedoch nur Geld fließen, auf das man für mehrere Jahre verzichten kann. Sinnvoll sind solche Sparpläne daher, wenn es um die eigene Altersvorsorge, um Sparanstrengungen für die eigene Immobilie oder schlicht um den Vermögensaufbau geht. Auf das Geld sollte man für mindestens fünf, besser noch für zehn Jahre verzichten können. Was als eiserne Reserve oder für die baldige Anschaffung eines Autos benötigt wird, hat am Aktienmarkt nichts verloren. Dieses Geld sollte man auf einem soliden Tagesgeldkonto parken.

Wahl zwischen Fonds und Zertifikaten

Bei den Sparplänen können Anleger zwischen aktiv gemanagten Fonds, (börsengehandelten) Indexfonds (ETFs) und Zertifikaten wählen. Bei den Zertifikaten ist zu bedenken, dass es sich um Inhaberschuldverschreibungen der ausgebenden Banken handelt – mit einem zusätzlichen Risiko, das nur wenige Anleger kennen: Geht der Emittent pleite, ist das Zertifikat sehr wahrscheinlich wertlos. Denn solche Schuldverschreibungen werden nicht von der Einlagensicherung der Banken gedeckt.

Indexfonds: Oft besser, immer günstiger

Bei den Aktienfonds haben ausgiebige Untersuchungen gezeigt: Nur wirklich wenige Fondsmanager konnten in den vergangenen Jahrzehnten den Index, an dem ihr Fonds gemessen wird, dauerhaft schlagen. Zwar gibt es ein paar Ausnahmen, doch diese Fondsmanager kennt kein Anleger im Vorhinein. Wissenschaftler raten daher zu Indexfonds, da diese den zugrundeliegenden Aktienmarkt eins zu eins abbilden. Daneben spricht auch die sehr niedrige Managementgebühr für diese Fondsgattung. Während bei aktiven Fonds für das Management eine jährliche Gebühr von 1,0 bis 1,7 Prozent zu zahlen ist, kostet das bei ETFs nur zwischen 0,1 und 0,4 Prozent. So bleibt ETF-Käufern ein ganzer Prozentpunkt mehr an Rendite – garantiert und ohne Risiko! Dank des Zinseszins-Effekts macht sich ein solch scheinbar geringer Kostenunterschied nach 20 Jahren bei einem monatlichen Sparplan von 100 Euro mit 5.000 Euro bemerkbar. Wenn man zudem berücksichtigt, dass bei ETFs kein Ausgabeaufschlag anfällt, ist die Schere beim Endguthaben noch größer.

Fondsangebot und Orderprovisionen unter der Lupe

Im Auftrag des Wirtschaftssenders n-tv hat die FMH-Finanzberatung die großen Depotbanken unter die Lupe genommen. Für die Auswertung war nicht nur die schiere Anzahl an Fonds ausschlaggebend. Auch die Orderprovisionen bei Kauf und Verkauf sowie eine eventuelle Depotgebühr flossen in die Bewertung ein. Eine geringe monatliche Mindest-Sparrate von 25 bzw. 50 Euro sowie der Wegfall bzw. die Verringerung des Ausgabeaufschlags bei aktiv geführten Fonds waren uns ebenfalls wichtig.

DKB und Flatex mit Riesenauswahl

Die Top-Anbieter in Sachen aktiv geführte Fonds und niedrige Orderprovisionen sind DKB Deutsche Kreditbank und Flatex. Bei der DKB bekommen Anleger mehr als 1.750 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, beim Online-Broker Flatex sind es sogar 1.891 Fonds. Flatex kassiert pro Kauf eine Gebühr von 0,90 Euro, was bei sehr geringen Beträgen (25 Euro im Monat) eine relativ hohe Belastung ergibt. Bei einer jährlichen Sparrate von 1.200 Euro summiert sich die Belastung auf vertretbare 10,80 Euro, während die Deutsche Kreditbank dafür gar nichts verlangt.

S-Broker offeriert fast 500 Indexfonds

Bei den ETFs tut sich S-Broker hervor: Das Unternehmen bietet 493 solcher Fonds an, während sich die Onvista Bank mit 42 Produkten begnügt. Ein ETF-Sparplan über 100 Euro monatlich schlägt je nach Depotbank und Abwicklungs-Plattform mit null bis 35,80 Euro pro Jahr zu Buche. Indexfonds von Comstage und db x-trackers sind meist kostenfrei. Interessant sind auch die Aktien-Sparpläne, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen, aber nicht ohne Orderprovision auskommen. So kostet ein Aktien-Sparplan über 150 Euro im Monat übers Jahr hinweg zwischen 27 und 45 Euro an Ordergebühren. Allerdings sollte man bedenken, dass der Fokus auf eine oder wenige Aktien risikoreicher ist als bei einem ETF, der die Entwicklung von Hunderten oder gar tausenden Aktien spiegelt. Man denke etwa an VW, deren Wert sich 2015 halbierte.

Fazit: Wer mit einem Aktien(Fonds)-Sparplan eine höhere Rendite anstrebt, tut gut daran, nicht nur nach einem Anbieter mit großer Auswahl zu suchen. Ebenso wichtig ist die alte Kaufmannsregel, wonach der Gewinn im Einkauf liegt. Dazu gehören möglichst geringe Orderprovision sowie – im Falle von Fonds – der Wegfall des Ausgabeaufschlags und eine möglichst geringe jährliche Managementgebühr.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
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