Kaum noch Inflation – das macht Festgeld interessant
–– Die Verbraucherpreise im Euro-Raum haben den Rückwärtsgang eingelegt: Im September sind sie um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Dieser Druck auf die Preise dürfte die Inflation und damit die Zinsen in nächster Zeit niedrig halten. Auch bis die angekündigten Maßnahmen der Bundesregierung zur Ankurbelung der Wirtschaft Früchte tragen, dauert es erfahrungsgemäß sechs bis zwölf Monate.
Den Sparern fällt als erstes auf, dass sie für ihr Erspartes weniger Zinsen erhalten. Erst auf den zweiten Blick erkennen manche: Auf Grund der geringen Inflationsrate sind die mickrigen Zinserträge nicht so schlecht wie gedacht. Dennoch lohnt es sich, nach Topzinsen zu suchen – und die gibt es derzeit in erster Linie beim Festgeld. Wer in nächster Zeit oder überhaupt nicht in Aktien oder andere riskante Anlageformen investieren will, sollte daher einen Blick auf Zinsangebote im Sechs- oder Zwölf-Monats-Bereich werfen.
Beim Tagesgeld zahlen lediglich 35 von 85 Banken in der FMH-Liste mehr als 1,50 Prozent Zinsen. 25 Banken zeigen sich mit Zinsen unterhalb der Ein-Prozent-Marke reichlich knauserig. In der Spitze gibt es zwar noch bis zu 2,75 Prozent – das aber nur für Neukunden der jeweiligen Banken. Der FMH-Index als Mittelwert der erfassten Banken liegt bei 1,35 Prozent. Und angesichts sinkender Preise könnte es weiter nach unten gehen.
Anders sieht es beim Festgeld aus: Immerhin 22 von 71 Instituten zahlen mehr als zwei Prozent Zinsen, wenn das Geld für zwölf Monate angelegt wird. 17 Banken berappen weniger als einen Prozentpunkt, der FMH-IndeX notiert bei 1,47. Unter den am besten zahlenden Banken sind zum Teil solche, bei denen der jeweilige Staat bis zu 100.000 Euro an Einlagen sichert.
Fazit: Da in den nächsten Monaten nicht mit kräftig steigenden Inflationsraten und Zinsen zu rechnen ist, bietet es sich an, sein Geld für sechs oder sogar zwölf Monate auf einem Festgeldkonto anzulegen. So ist man vor weiter fallenden Zinsen geschützt, die beim Tagesgeld und auf dem Sparbuch zu erwarten sind. Allerdings muss man für den betreffenden Zeitraum auch tatsächlich auf das Geld verzichten können.