Senioren auf der bank

Frankfurt 07.07.2012 –– Reicht mein Geld, um im Alter auskömmlich zu leben? Nur wenige Bundesbürger stellen sich diese Frage – und noch weniger können oder wollen sie sich beantworten. Dabei steht fest, dass die durchschnittliche gesetzliche Rente schon jetzt knapp kalkuliert ist und in einigen Jahren noch geringer ausfallen wird. Planvolle Vorsorge tut also not. Doch auf was ist besonders zu achten: auf die Höhe der Zinsen, den Kapitaleinsatz oder die Dauer der Sparphase? Klarheit in diesen Fragen verschafft Ihnen der leistungsstarke Rentenplaner der FMH-Finanzberatung – inklusive Inflation und Steuern.

Blick ins Deutschland des Jahres 2010, eines der angeblich reichsten Länder des Erdballs: Der so genannte Eckrentner, 45 Jahre im Job und immer fleißig das bundesdeutsche Durchschnittsgehalt verdient, bekommt im Westen monatlich 1.224 Euro, im Osten sind es 1.103 Euro – so geht es aus den jüngsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung hervor. Wenn Sie meinen, dies sei nicht eben viel, haben Sie durchaus Recht. Schließlich dürften die Lebenshaltungskosten eines Rentners inklusive Miete und Krankenversicherung nur bei eng gespanntem Gürtel unter 1.200 Euro liegen.

Künftige Rentner bekommen noch deutlich weniger

Hinzu kommt: Nur wenige Ruheständler haben zuvor 45 Jahre gearbeitet. Vor allem Frauen kassieren damit weniger als die erwähnte Standardrente. Und diejenigen, die in 15 oder 25 Jahren in Rente gehen, müssen wegen der Rentenreform gedanklich und später faktisch zusätzlich abspecken – und zwar gleich doppelt. Zum einen sinkt bis zum Jahr 2030 das Rentenniveau (Bruttorente minus Kranken- und Pflegeversicherung) schrittweise auf 43 Prozent vor Steuern – 1980 lag es übrigens bei knapp 58 Prozent; aktuell sind es noch rund 50 Prozent. Zum anderen müssen die Rentenbezüge ab dem Jahr 2040, so sie bestimmte Schwellenwerte überschreiten, komplett versteuert werden.

Individueller Kassensturz ist besser als „Experten“-Schema

Diese Tatsachen zeigen: Wer sich auf die gesetzliche Rente, selbst inklusive des „Feigenblattes“ Riester- oder Rürup-Rente, verlässt, dürfte im Ruhestand erhebliche Schwierigkeiten haben, den gewohnten Lebensstandard zu halten. Experten gehen gemeinhin davon aus, dass Rentner rund 80 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens benötigen. Allerdings sollte man bei solchen Aussagen bedenken, dass diese so genannten Fachleute ein vitales Interesse daran haben, Produkte zur Altersvorsorge zu verkaufen und von den Provisionen zu leben. Besser als sich auf solche Größen blind zu verlassen, ist es, bei einem individuellen Kassensturz zu überlegen, welche Ausgaben im Ruhestand entfallen und welche eventuell hinzukommen – dies ergibt ein präziseres Bild der finanziellen Zukunft.

The Big 3: Zeit, Zins und Kapital

Weit ab von jeder Verkaufsabsicht wurde der Rentenplaner der FMH-Finanzberatung entworfen. Mit diesem leistungsstarken Rechner können Sie einen tiefen Einblick in die Wechselwirkungen der Faktoren Zeit, Sparsumme und Verzinsung gewinnen. Dabei haben Sie die Wahl zwischen dem Schnell-Check und der Detail-Analyse.

FMH Rentenplaner 100.000 Euro, 500 Euro Monat, 4 %, 20 Jahre

Bei der Detail-Analyse wird schnell deutlich, wie dominant der Faktor Zeit ist. Konkret: Selbst wenn Sie mit null Euro Startkapital anfangen und jeden Monat 500 Euro beiseitelegen, haben Sie bei einem Zins von vier Prozent nach 20 Jahren rund 182.000 Euro angespart. Machen Sie das aber über 40 Jahre – also doppelt so lang -, liegt mit 582.000 Euro der mehr als dreifache Betrag auf Ihrem Konto. Fazit: 100 Prozent Plus bei der Zeit führen in dieser Rechnung zu einem Plus von 320 Prozent bei der Endsumme.

Startkapital und Zins sind nachrangig

Relativ gesehen weitaus weniger wichtig ist der Faktor Startkapital. Wer über 30 Jahre monatlich die besagten 500 Euro zu Zinsen von vier Prozent anspart, kommt mit 50.000 Euro Startkapital zum Schluss auf 506.000 Euro. Mit 100.000 Euro bei Sparbeginn würde die Endsumme 668.000 Euro betragen. Das bedeutet: Ein doppelt so hohes Startkapital führt zu einem Zuwachs von nur rund einem Drittel beim Endbetrag.

Beim Faktor Zins ist der „Wirkungsgrad“ höher, er wird aber um den Preis eines deutlichen erhöhten Risikos (=Verlustgefahr) erkauft. So macht die Verdopplung des Zinses von vier auf acht Prozent bei einer Laufzeit von 25 Jahren aus den 500 Euro im Monat schließlich 457.000 Euro, während bei einem Zins von vier Prozent am Ende 255.000 Euro zu Buche stehen. In diesem Fall entsprechen ein doppelt so hoher Zins und ein größeres Risiko einem Zuwachs beim Endkapital von rund 80 Prozent.

Zeit ist der wichtigste Faktor

Fazit: Der Faktor Zeit ist bei weitem der einflussreichste Faktor. Je früher mit dem Sparen begonnen wird, desto besser ist es daher. Der Zins ist die nächste wichtige Stellschraube. Da jedoch ab gewissen Zinssätzen überproportional höhere Risiken bis hin zum Risiko des Totalverlusts eingegangen werden müssen, eignet sich diese Methode nur bedingt beziehungsweise gar nicht für eine sichere Geldanlage. Wer erst mit späterem Alter beginnt, kontinuierlich anzusparen, sollte daher lieber die regelmäßige Sparquote erhöhen und/oder einen Einmalbetrag anlegen.
Probieren Sie den Rentenplaner ruhig aus und experimentieren Sie mit unterschiedlichen Einstellungen bei den Faktoren Zeit, Zins und Kapital. Sie werden mit Sicherheit die eine oder andere interessante Erkenntnis gewinnen.

Im nächsten Beitrag zum „Rentenplaner“ lesen Sie, wie Sie Ihre monatliche Privatrente so errechnen, dass Sie Inflationsrate und Steuern einbeziehen. Mit dieser Methode erfahren Sie, wie sich die tatsächliche Kaufkraft Ihrer Rente im Alter entwickelt.

Autor: Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung

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