Frankfurt 31.03.2011 –– Immer mehr Sparer befürchten, dass die Inflation steigen wird. „Umso wichtiger ist es, das Ersparte mit einem vernünftigen Konzept und zu attraktiven Zinsen anzulegen”, sagt Max Herbst. Der Inhaber der FMH-Finanzberatung empfiehlt, das für Bankkonten reservierte Geld auf mehrere Laufzeiten aufzuteilen und so auf der Zinswelle nach oben zu „surfen”.

Noch vor einem Jahr grassierte in den Medien die Angst vor dem wirtschaftlichen Absturz. Nun plagt Sparer und Anleger wegen der lockeren Politik der Notenbanken die Sorge vor Geldentwertung: Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn etwa offenbart im „Handelsblatt”, dass er die Inflation für die derzeit größte volkswirtschaftliche Gefahr hält. Auch die Analysten sehen höhere Lebenshaltungskosten voraus. So rechnet die Commerzbank für 2011 mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 2,1 Prozent.

Dauerhaft hohe Zinsen halten Inflationsrisiko in Schach


Max Herbst rät vor diesem Hintergrund, das Ersparte, das über den stets flüssig zu haltenden Notgroschen hinausgeht, auf mehrere Laufzeiten aufzuteilen. Ein Sparer, der etwa 100.000 Euro unterzubringen hat, kann nach seinen Worten 60 Prozent seines Geldes als Sparbrief für drei Jahre festlegen. Zwei Gründe sprechen für diese Dauer. Erstens bieten die Banken mit den besten Angeboten aktuell bis zu 3,6 Prozent an Zinsen. „Mit solchen Zinsen bleibt die Kaufkraft des Geldes nach Sparerpauschbetrag und Steuern selbst dann erhalten, wenn die Inflationsrate auf drei Prozent steigt”, so der Frankfurter Finanzprofi.


Der zweite Grund liegt in der Dauer der Zinserhöhungs-Zyklen. In der Regel erhöhen die Notenbanken die Leitzinsen über zwei bis drei Jahre hinweg, bis sie die Inflation im Griff haben. Wer zu diesem Zeitpunkt über freies Geld verfügt, erwischt die Zinsen sozusagen im Zenit und kann – so es die finanzielle Situation erlaubt – das Ersparte dauerhaft zu Spitzenzinsen festlegen.


BIGBANK AS zahlt für Sparbrief 3,70 Prozent im Jahr


Das Top-Angebot für dreijährige Sparbriefe hat derzeit die BIGBANK mit 3,70 Prozent, gefolgt von der Bank of Scotland mit 3,60 Prozent. Allerdings gehören beide Institute zu den Banken, bei der die Gelder der Anleger „nur” durch die gesetzliche Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Bank und Sparer geschützt sind. Die Einlagensicherung gewährleistet bei der BIGBANK der Staat Estland und im anderen Fall der britische Staat. Den beiden Banken folgt die NIBC Direct mit 3,50 Prozent, deren Absicherung der niederländische Staat übernimmt. Die Santander Consumer Bank zahlt unter den Banken mit einer darüber hinausgehenden privaten deutschen Einlagesicherung mit 3,33 Prozent Zinsen am meisten.


Flexible Reserve profitiert vom Zinsanstieg


Die übrigen 40 Prozent der verfügbaren Ersparnisse sollten nach Herbst Worten je zur Hälfte auf ein Tagesgeldkonto sowie auf ein Festgeldkonto mit einjähriger Laufzeit fließen. Wer so vorgeht, kann mit dem Tagesgeld jederzeit von Zinserhöhungen profitieren. Und mit dem Festgeld sichert man sich eine höhere Rendite, bleibt aber flexibel genug, um Zinserhöhungen zu nutzen.


Beim einjährigen Festgeld zahlt die Bank of Scotland derzeit mit 2,8 Prozent die Spitzenzinsen bei staatlicher Einlagensicherung. 2,7 Prozent bekommen Sparer von der niederländischen NIBC Direct ab einer Mindestanlage von 1.000 Euro, und die Deniz Bank, gesichert durch den österreichischen Staat, zahlt ab der gleichen Summe 2,65 Prozent.


Spitzenzins für einjähriges Festgeld bei rund 2,5 Prozent


Wer sich lieber Banken anvertraut, die darüber hinaus anderen Systemen zur Einlagensicherung angehören, bekommt beim einjährigen Festgeld maximal 2,5 Prozent – und zwar von der IKB direkt, bei der dazu mindestens 5.000 Euro angelegt werden müssen. Die ISBANK GmbH und die OYAK ANKER Bank zahlen ab einer Anlage von mindestens 2.500 Euro jeweils 2,3 Prozent an Zinsen. Trotz ihrer türkischen Namen gehören diese Banken dem Einlagesicherungsfonds deutscher Privatbanken an.


Die Spitzenzinsen beim Tagesgeld auf Sicht von sechs Monaten zahlen aktuell die NIBC Direct und die afk bank mit 2,4 Prozent, dicht gefolgt von der Allianz Bank, die dem Einlagensicherungsfonds privater Banken angehört und bis zu einer Einlage von 20.000 Euro 2,30 Prozent überweist. Übrigens: Die Allianz Bank zahlt diesen Zins garantiert für die Dauer von sechs Monaten, was das Angebot quasi zu einem sechsmonatigen Festgeld macht – allerdings ohne dass der Kunde auf die Vorteile des Tagesgelds, etwa einen schnellen Wechsel der Bank, verzichten müsste.


Mehr als 10.000 Euro an Zinsen in drei Jahren


Ein Sparer, der auf diese Weise 100.000 Euro anlegen würde, würde bei den aktuellen Spitzenzinsen innerhalb von drei Jahren einen Zinsertrag vor Steuern von gut 10.100 Euro erzielen, nach Steuern wären es für einen Alleinstehenden knapp 7.650 Euro. Zieht die Inflation an, sind beim Tagesgeld wie auch beim einjährigen Festgeld höhere Erträge zu erwarten, als sie derzeit möglich sind. Und wenn es wider Erwarten doch zu keiner (starken) Geldentwertung kommen sollte? „Dann profitieren die Sparer umso mehr von den hohen Zinsen und dem Anstieg der Kaufkraft ihres Geldes”, so Herbst.

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