Zinsentwicklung: Forward- Darlehen, Bausparen, Tagesgeld Exklusives Expertenwissen – Mehrwert für alle
FMH-Finanzberatung für unabhängige Marktanalysen und Verbraucherinformationen rund um das Thema Zinsen und Baufinanzierung. Sehr aussagekräftig sind auch unsere die Charts zur Zinsentwicklung, etwa bei Forward-Darlehen, Tagesgeld oder Bausparverträgen.
–– Handverlesene Daten, anspruchsvolle Tools und die Expertise eines erfahrenen Teams: Seit 34 Jahren steht dieSolange es Datenerhebungen gibt, gibt es auch grafische Darstellungen zu Trend und Entwicklungen. Die FMH-Finanzberatung beschäftigt sich seit 1986 ausschließlich mit Zinsen aller Art – ob bei der klassischen Baufinanzierung. bei Forward-Darlehen, beim Bausparvertrag, Tagesgeld oder Festgeld.
Allerdings geht es uns nicht nur darum, Zinsen zu vergleichen: Wir bieten auf unserer Seite auch diverse Charts und Grafiken an, die die Zinsentwicklungen veranschaulichen und Zusammenhänge illustrieren. Zusatzinformationen, etwa zum Leitzins und Hintergrundberichte, etwa zur Geldpolitik der EZB runden das Angebot ab.
Was uns von anderen Anbietern unterscheidet? Wir haben sämtliche Daten selbst erhoben und archiviert. Jede Zahl ist belegbar. Über die Jahre lassen sich so – nicht nur bei der Baufinanzierung – spannende und aussagekräftige Entwicklungen veranschaulichen und Zahlenreihen aufstellen, die in dieser Form sonst nirgends zu finden sind. Das belegt auch die folgende, kleine Auswahl von Graphiken.
Chart eins:
Baufinanzierung und Anschlussfinanzierung: Die Entwicklung der Zins-Aufschläge bei Forward-Darlehen
Grundsätzlich führen Forward-Darlehen zu höheren Zinsen bei der Anschlussfinanzierung. Allerdings sind die Effekte nicht immer gleich: Das zeigt unser Chart. Er illustriert zum einen, dass die Zinsen für lange Vorlaufzeiten deutlich stärkeren Schwankungen unterworfen sind, als die für kurze Zeiten. Auffallend ist zudem, dass die Höhe der Aufschläge fast proportional zur Höhe der allgemeinen Zinsen gesunken ist.
Die für jeweils drei unterschiedliche Vorlaufszeiten angegebenen Aufschläge für Forward-Darlehen beziehen sich immer auf Monatsmittelwerte.
Chart zwei:
Vergleich der Zinsentwicklung bei Bauspar- und Bankdarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung
Lange galten Bauspardarlehen als fast konkurrenzlos günstige Variante der Baufinanzierung. Doch die Finanzkrise 2008/2009 brauchte das System ins Wanken. Die Hoffnung von Wüstenrot und Co., dass es nach einer kurzen Durststrecke schnell einen neuen Boom bei den Bausparverträgen geben und die allgemeine Zinsentwicklung ihnen in die Hände spielen würde, bewahrheitete sich nicht. Im Gegenteil. Die EZB senkte den Leitzins bis auf null. Dementsprechend verbilligten sich auch der Zinssatz von Hypothekendarlehen enorm und niemand war mehr an Bauspardarlehen interessiert, die deutlich schlechtere Konditionen boten, als die Kredite der Banken nebenan. Die Folge: Immer mehr Kunden verzichteten auf ihre Bauspardarlehen, schlossen ihre Baufinanzierung anderswo ab und ließen ihre Guthaben auf den Konten der Bausparkassen liegen, die inzwischen (im Vergleich) einen sehr attraktiven Zinssatz boten. Das hatte fatale Auswirkungen auf die Bausparkassen. Denn während sie die teure Altkunden nicht mehr loswurden, blieben potenzielle Neukunden aus. All das ist eine direkte Folge der Zinsentwicklung in den Jahren nach der Finanzkrise, wie unser Chart illustriert.
Chart 3:
Zinsentwicklung bei Guthaben von Bausparverträgen im Vergleich zum Tagesgeld
Vergleicht man die durchschnittlichen Zinsen auf das Guthaben von Bausparverträgen mit denen beim klassischen Tagesgeld, scheint der Unterschied nicht allzu groß zu sein. Sieht man von einigen Spitzen ab, scheinen die Zinsen für Bausparer auf den ersten Blick oft sogar höher zu sein als die Zinsen beim Tagesgeld. Ein Vergleich der beiden Produkte allein auf Basis der Zinsen greift jedoch zu kurz. Denn während beim Tagesgeld tatsächlich ein Blick auf den Zinssatz genügt, um die Rendite zu ermitteln, muss man beim Bausparvertrag genauer hinsehen.
Der Grund: Um die Rendite für die Kunden von Wüstenrot und Co. zu ermitteln, muss man auch deren Abschlussgebühren in den Vergleich einbeziehen. Tut man das, zeigt sich schnell: Trotz der vermeintlich höheren Zinsen auf Guthaben fahren Bausparer am Ende des Betrachtungszeitraums Verluste ein, statt eine Rendite zu erwirtschaften. Das ist beim Tagesgeld (noch) anders. Und Bausparverträge haben noch einen weiteren Nachteil. Da der Sollzins auf Bauspardarlehen derzeit höher ist als der Sollzins, den normale Banken für die Baufinanzierung verlangen, fahren Bauspar-Kunden derzeit sogar doppelte Verluste ein.
Chart vier:
Die langjährige Zinsentwicklung beim Baugeld
Der nächste Chart zeigt eine unserer erstaunlichsten Kurven – die Zinsentwicklung für die Baufinanzierung in den vergangenen drei Jahrzehnten. Angesichts des rasanten Abwärtstrends stellt sich vielen die Frage, wie Menschen vor 30 Jahren überhaupt ein Haus abbezahlen konnten. Betrachtet man ausschließlich die die Zinsentwicklung ab, ist diese Frage mehr als berechtigt. Wenn man sich allerdings die Mühe macht dem Sinkflug bei den Zinsen die Entwicklung der Immobilienpreise im selben Zeitraum gegenüber zu stellen, relativiert sich das Bild.
Wenn man unterstellt, dass Banken den Basis-Zinssatz bis etwa 65 Prozent Beleihung veröffentlichen und außerdem davon ausgeht, dass auch nur etwa 65 Prozent des Kaufpreises finanziert werden, dann ist die Belastung der Bauherren von damals und heute fast vergleichbar.
Zugegeben: Vor 30 Jahren war eine Rate von umgerechnet rund 2.300 Mark schon eine echte Belastung. Zudem schlugen die Zinsen von mehr als neun Prozent damals auch auf die Restschuld durch: Nach zehn Jahren hatten Eigentümer seinerzeit noch knapp 55 Prozent des Kaufpreises auf der Schuldenuhr, aktuell läge die Restschuld bei einer vergleichbaren Belastung nur noch bei 38,5 Prozent. Das klingt komfortabel, ist aber bitter nötig. Denn während frischgebackener Eigentümer früher bereit waren (und es auch sein mussten), auf Konsum, Urlaub oder andere private Annehmlichkeiten zu verzichten, damit sie ihr Haus abbezahlen konnten, würden Banken einen solche Verzicht heute nicht mehr akzeptieren.
Selbst der Gesetzgeber verlangt für die Kreditvergabe die langfristige Bedienbarkeit des Baudarlehens. Damit schlägt die Zinsentwicklung nicht nur auf die Kriterien der Kreditvergabe durch – sie beeinflusst mittelbar sogar den Lebensstandard der Kreditnehmer.
Reihenhaus | Darlehen = 65% | Sollzins laut FMH-IndeX | Tilgung | Rate | Restschuld nach 10 Jahren | getilgt | |
1990 | 207.000 € | 135.000 € | 9,25% | 1,00% | 1.153 € | 112.918 € | 22.082 € |
2018 | 410.000 € | 267.000 € | 1,40% | 3,78% | 1.153 € | 158.735 € | 108.265 € |
Preisentwicklung laut Statista |