Bauzinsen steigen wie eine Rakete
Bauzinsen steigen wie eine Rakete © FMH / FMH-Finanzberatung

Frankfurt 21.04.2022 –– Das gab es noch nie. Innerhalb von nur vier Monaten sind die Bauzinsen in Deutschland um 130 Prozent gestiegen. Und ein Ende des Aufwärtstrends ist nicht in Sicht. Für Immobilienkäufer ist dies eine schwierige Lage. Mit der richtigen Strategie lassen sich die (Mehr)-Kosten aber begrenzen.

Weihnachten 2021 lagen die durchschnittlichen Hypothekenzinsen für zehn Jahre fest noch bei 0,90 Prozent. Jetzt, Mitte April 2022 liegt der Mittelwert bereits bei 2,10 Prozent. Das ist eine Steigerung um 130 Prozent innerhalb weniger Monate.

Kräftige Zinserhöhungen beim Baugeld gab es zwar auch früher schon. Allerdings muss man dafür weit zurückgehen. Einen Anstieg von 1,20 Prozentpunkten binnen so kurzer Zeit findet sich in der FMH-Datenbank zuletzt im Mai 1999. Damals stieg der Effektivzins von 5,01 Prozent bis Mitte Oktober 1999 auf 6,40 Prozent. Dass sich die Bauzinsen innerhalb einer so kurzen Zeit mehr als verdoppeln, ist jedoch eine einzigartige Entwicklung, die Wohnungskäufer enorm unter Druck setzt.

Zeit ist Geld

Wer eine Kaufentscheidung getroffen hat und eine verbindliche Finanzierungszusage von seiner Bank benötigt, macht dieser Tage oft die Erfahrung, dass die Bearbeiter sich extrem bedeckt halten. Oft heißt es, man müsse erst noch das Objekt einwerten und die Zinsgestaltung darauf zuschneiden. So kommt die verbindliche Zinsaussage erst zustande, wenn die Fachabteilung die Objekt- und Bonitätseinschätzung abgeschlossen hat. Selbst wenn das nur wenige Wochen dauert, können die Zinsen in dieser Zeit schon wieder um 0,15 Prozentpunkte gestiegen sein. Bei einem Darlehen von 400.000 Euro bedeutet das eine zusätzliche Zinsbelastung von 50 Euro pro Monat – und 6000 Euro innerhalb von zehn Jahren.

Doch die Mehrkosten sind nicht das einzige Problem. Vielmehr kann es auch passieren, dass der Verkäufer abspringt, wenn die Bank zu viel Zeit für die verbindliche Darlehenszusage benötigt. Denn die steigenden Zinsen bedeutet ja nicht, dass die Nachfrage nach Objekten nachlassen würde – im Gegenteil. Viele Interessenten wollen jetzt noch schnell zuschlagen, bevor die Kredite noch teurer werden. Die ersten Banken verlangen schon mehr als drei Prozent bei nur zehn Prozent Eigenkapitaleinsatz für zehn Jahre fest. Die FMH sieht in ein paar Monaten generell die drei vor dem Komma. Selbst der Mittelwert für zehn Jahre fest und 90 Prozent Finanzierung liegt jetzt schon bei 2,37 Prozent und für 15 Jahre fest bei 2,67 Prozent.

Vermittler helfen, das Problem zu meistern

Um solche Unbilden zu vermeiden, kann es sich lohnen, einen guten Immobilienvermittler zwischenzuschalten. Er wird die Kundenbonität schon im Vorfeld der Kaufentscheidung abklären und bankenüblich aufbereiten, so dass sich die Finanzierungsentscheidung im Fall der Fälle so schnell wie möglich herbeiführen lässt.

Wolfgang Kennel, stellvertretender Leiter im Partnermanagement der PlanetHome Group in Unterföhring hat seine Mitarbeiter bereits auf die besonderen Zeiten eingestimmt: Sie haben inzwischen für jedes Finanzierungsgespräch eine Bearbeitungsliste parat. So können sie ihren Kunden gleich mitteilen, wie lange die Bearbeitung des Antrages bei der einen oder anderen Bank vermutlich dauern wird. Diese Info ist bares Geld wert. Die Entscheidung für oder gegen einen Geldgeber hängt also nicht mehr nur von der Höhe des Zinssatzes ab, sondern auch von der Geschwindigkeit, mit der einen Bank eine Anfrage bearbeitet.

Immerhin: Einige Banken lassen sich laut Kennel noch immer zu verbindlichen Zusagen überreden, selbst wenn die Bearbeitung der Unterlagen zwei oder drei Wochen in Anspruch nimmt. Welche Banken das sind – und welche Anbieter besonders schnell oder langsam arbeiten, bleibt jedoch das Geschäftsgeheimnis der PlanetHome.

Fazit: In der aktuellen Sondersituation sind und bleiben Zinsvergleiche ein elementares Mittel, um die Kosten der Finanzierung überschaubar zu halten. Dennoch kann es sich lohnen einen zusätzlichen Dienstleister einzuschalten, um in Zeiten rasant steigender Zinsen auch das Zeitmoment so gut wie möglich auszunutzen.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
geschaeftskonten kreditkarten riester tagesgeld sparbuch ratenkredit festgeld forward giro immobilienkredit hypothek bausparen depotbank ansparplan zuwachssparen

Die besten Baugeld-Zinsen für



Was derzeit gelesen wird

    FMH Artikel Archiv