Festgeld und Tagesgeld: Jetzt auf hohe Zinsen zielen?
Festgeld und Tagesgeld: Jetzt auf hohe Zinsen zielen? © eamesBot / Shutterstock

Frankfurt 29.07.2022 –– Die EZB hat endlich den Leitzins angehoben. Sogar deutlich stärker als erwartet. Bis die Rekordinflation wieder auf die angestrebten zwei oder drei Prozent sinkt, wird es allerdings dauern. Sparer müssen daher strategisch vorgehen, um der Geldentwertung entgegenzuwirken. Aber wie?

Zunächst die gute Nachricht: Die Festgeldzinsen für zwei bis drei Jahre haben sich in den vergangenen beiden Monaten verdoppelt. Das Niveau ist zwar immer noch niedrig. Wer sich ein Jahr festlegt, bekommt statt 0,11 nun 0,30 Prozent. Für 24 Monate sind es 0,58 Prozent statt 0,24 Prozent. Und im Vermittlergeschäft gibt es sogar noch ein bisschen mehr.

Im Vergleich zu den Strafzinsen, die Sparer bis vor kurzem noch bezahlen mussten, wirken die neuen Konditionen aber schon fast paradiesisch.

Wer nun voll Euphorie auf lange Laufzeiten setzt, lebt jedoch gefährlich.

Denn auch wenn die EZB einen ersten Schritt in die richtige Richtung unternommen hat: Die Inflation wird uns noch lange begleiten. Auch die Energieknappheit und die Lieferkettenprobleme dürften noch anhalten, solange der Krieg in der Ukraine tobt und die Pandemie nicht wirklich vorüber ist.

Die aktuellen Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di lassen zudem vermuten, dass bald ein weiterer Preistreiber dazukommen könnte: Deutlich höhere Löhne, die die Unternehmen dann an die Kunden durchreichen.

Ist eine Festgeldanlage derzeit sinnvoll?

Aktuell liegt die Teuerungsquote in Deutschland bei deutlich mehr als sieben Prozent. Wer jetzt auf möglichst hohe Festgeldzinsen spekuliert, sollte deshalb bedenken, dass man bei fast allen Angeboten nicht vor Ende der Laufzeit an sein Geld herankommt – auch wenn man es braucht oder zu besseren Konditionen anlegen will.

Wer sich heute für drei Jahre festlegt, bekommt zwar im besten Fall 1,75 Prozent Zinsen und über ein Vermittlerangebot sogar 2,15 Prozent. Steigen die Festgeldzins-Angebote im Lauf der kommenden Monate weiter, ärgert man sich aber vielleicht, weil man sich zu früh mit zu wenig zufriedengegeben hat.

Um Kunden eine Entscheidungshilfe zu geben, haben wir deshalb den FMH.de-Anlageentscheidungsrechner entwickelt. Mit ihm lässt sich ausrechnen, wie hoch der Zinssatz zum Beispiel sein müsste, damit ein Festgeld mit einem Jahr Laufzeit in Kombination mit einem zwei Jahre laufenden Angebot im Anschluss das gleiche Ergebnis erwirtschaftet wie ein dreijähriges Festgeld.

Welche Anlagedauer fürs Festgeld ist die beste?

Auch bei dieser Frage hilft der Anlageentscheidungsrechner, denn neben dem Zinssatz werden auch gleich die derzeit besten Angebote für die relevanten Festlegungszeiten aufgelistet. Wer nach der kurzen Anlagezeit von einem Jahr ein zweijähriges Festgeld nachschieben will, müsste dafür 0,2 bis 0,35 Prozentpunkte mehr erhalten als heute, um das gleiche Endergebnis zu erzielen, wie mit einem dreijährigen Festgeld. Ein solches Szenario ist durchaus realistisch. Anleger tun daher gut daran, sich nicht vorschnell langfristig zu binden, sondern strategisch vorzugehen.

Volle Flexibilität bezüglich der Verfügbarkeit des Anlagebetrages bieten weiterhin Tagesgeldkonten. Und auch hier besteht die Hoffnung, dass die Zinsen in den kommenden Wochen (weiter) steigen.

Für Testzwecke können hier alle Rechner aufgerufen werden. Wird auf der richtigen Seite dann nicht mehr angezeigt.
geschaeftskonten kreditkarten riester tagesgeld sparbuch ratenkredit festgeld forward giro immobilienkredit hypothek bausparen depotbank ansparplan zuwachssparen

Die besten Festgeld-Angebote für



Was derzeit gelesen wird

    FMH Artikel Archiv